Greifswald (OZ) Alle zwei Wochen das gleiche Bild. Der in der Fußball-Oberliga spielende Greifswalder SC empfängt samstags oder sonntags irgendeine Mannschaft vom Rest der Liga und verabschiedet diese nach zumeist neunzig gespielten Minuten mit einem Herzlichen Glückwunsch zum Sieg wieder in Richtung Heimat. Nur einmal reichte es für den angereisten Gast nur zu einem Unentschieden (2:2 gegen den VfB Lichterfelde). Nach der erneuten Heimpleite am Wochenende haben die Greifswalder nunmehr sechs Niederlagen und ein Unentschieden in dieser Saison vor heimischer Kulisse auf ihrem Konto verbuchen können. Das könnte am Ende zu wenig sein, um die Klasse zu halten. Und um nichts anderes geht es in diesem schwierigen Spieljahr. Wie schwer dieses wird, hat die 0:5-Niederlage gegen die Reinickendorfer Füchse aus Berlin nochmals mehr als deutlich gemacht. Die blutjunge Truppe des Greifswalder SC hat einfach nicht kann auch gar nicht die Erfahrung oder die Cleverness, um einem Gegner wie die Reinickendorfer Füchse auch nur im Ansatz Paroli bieten zu können. Da hat der Coach des GSC, Lutz Hoffmann, schon recht, wenn er sagt: Die Gegner aus der oberen Tabellenregion, wie die Füchse, sind nicht unser Kaliber. Wir müssen gegen andere Mannschaften punkten. Doch auch schon gegen die Mitkonkurrenten um den Abstieg wurde zu Hause verloren. Sollte das so weitergehen, bleibt dem GSC nichts weiter übrig als zu hoffen, dass neben dem BFC Dynamo noch weitere Teams in den sauren Apfel des Zwangsabstiegs beißen dürfen. Zwar halten die Boddenstädter weiterhin Tuchfühlung zu den Nichtabstiegsplätzen, doch wäre ein Heimsieg in absehbarer Zeit nicht nur wünschenswert, sondern auch von ungeheurer Bedeutung und Wichtigkeit. So lange wie es nur geht das 0:0 halten so lautete die taktische Vorgabe des GSC-Trainers Hoffmann vor dem Sonntagspiel gegen die Reinickendorfer Füchse. Es hielt ganze fünf Minuten das 0:0. Dann nämlich konnten die Haupstädter schon das 1:0 bejubeln. Zu diesem Zeitpunkt fiel auch dem Gäste-Trainer Christian Backs ein riesengroßer Stein vom Herzen, denn er hatte vor dem Spiel ein mulmiges Gefühl. Meine Truppe ist nicht unbedingt die auswärtsstärkste und hat auch in der letzten Saison in fremden Stadien nicht gerade Bäume ausgerissen, gestand der Berliner sichtlich erleichtert nach dem Spiel. Ungefähr zwanzig Minuten plätscherte die Partie vor sich hin, ehe die Füchse den Treffer zum 2:0 erzielen konnten. Mit diesem Ergebnis wurden dann nach 45 gespielten Minuten auch die Seiten gewechselt. Wer zu diesem Zeitpunkt noch ein wenig Hoffnung auf ein Remis oder gar einen Greifswalder Sieg hatte, der wurde nach nur vier Minuten in der zweiten Hälfte wieder auf den Boden der Realität zurück geholt. Denn die Berliner schlugen in der 47. und 49. Minute gnadenlos zu und sorgten mit den beiden Toren zum 4:0 schon frühzeitig für die endgültige Entscheidung. Das 5:0 in der 66. Minute hatte dann nur noch kosmetischen Charakter. GSC-Keeper Person rettete in der Schlussphase des Spiels mit zwei Glanzparaden zumindestens den Fünf-Tore-Abstand. Auch wenn die Greifswalder zu keiner Zeit aufgaben, so hieß es am Ende der Partie wieder einmal Herzlichen Glückwunsch zum Sieg. Und dieses hörte wie zumeist in dieser Saison der Gast des Greifswalder Sportclubs. Hoffentlich nicht schon wieder in zwei Wochen.