Greifswalder Kicker verschenkten Punkte

Ein Punkt war drin. Sogar ein Sieg war gegen den Gast vom SV Lichterberg 47 möglich. Doch am Ende standen die GSC-Schützlinge wieder mal mit leeren Händen da. Denn die Berliner gewannen mit 3:1.

Greifswald (OZ) Nach einem Sieg der Hauptstädter sah es in der 78. Spielminute bei weitem nicht aus. Das war die Minute, in der E. Jürgens beim Stande von 1:1 frei vor dem Torwart der Gäste auftauchte und die Boddenstädter mit 2:1 in Führung hätte schießen können. Doch ein prächtiger Reflex des Gäste-Keepers bewahrte seine Mannschaft vor dem Rückstand und nahm dem Greifswalder SC die große Gelegenheit, den ersten Heimsieg der Saison zu verbuchen. Er Lichtenbergs Torhüter machte also seine Sache gut. Seine Vorderleute fortan sogar noch besser. Denn sie schenkten der Heimelf in der Schlußphase des Spiels noch zwei Tore ein und verliessen so als jubelnde Sieger nach Beendigung der Partie den Rasen. Zuvor allerdings lieferten beide Teams in der ersten Hälfte ein Spiel ab, welches keine Zuschauer verdient hätte. Denn bis zur 42. Minute hätten die Schlussmänner beider Mannschaften bei ihren Familien zu Hause am Kaffeetisch sitzen können. Nur ganz, ganz selten überschritt der Ball die Strafraumgrenzen des Spielfeldes. Vieles fast alles spielte sich zwischen den Strafräumen ab. Doch dann hatten die Greifswalder urplötzlich zwei Riesenchancen, um den 1:0-Führungstreffer erzielen zu können. Weder Ronny Krüger (42.) noch Roland Thürk (43.) verstanden es, den Lichterberger Torwart zu überwinden. So verschwanden beide Mannschaften zur Halbzeit in die Kabinen, wohlwissend das es noch 0:0 steht und dass sie den cirka 250 hoffenden Zuschauern einen Grottenkick geboten haben. Dieses sollte sich aber schleunigst ändern. Denn nachdem die Gäste in der 48. Minute überhaupt das erste Mal gefährlich aufs GSC-Tor schossen, lagen sie nur fünf Minuten später schon mit 1:0 in Front. SV-Mittelfeldspieler Marco Höppner nutzte eine Unsicherheit in der Greifswalder Hintermannschaft rigoros aus. Doch schon im Gegenzug gelang GSC-Torjäger Ronny Krüger der 1:1-Ausgleichstreffer. Wird jetzt alles gut ? Klappt es endlich mit dem ersten Heimsieg ? Fragen, die der Greifswalder SC selbst beantwortete. Gegen schwach spielende Berliner versuchten sie es zwar immer wieder, doch irgendwie war keine spielerische Linie auf Seiten der Boddenstädter zu erkennen, die Aussicht auf Erfolg hätte. Dann noch die von Enno Jürgens vergebene Großschance in der 78. Minute. Und die beiden späten Gäste-Treffer von Christian Brutschin (87.) und Matthias Lau (90.). Dieses ergibt zusammen eine 1:3-Heimniederlage und macht wenig Hoffnung für den angestrebten Klassenerhalt. Doch die nächsten Spiele werden uns hoffentlich eines Besseren belehren.

PETER KRÜGER

Greifswalder SC spielte mit: Person, Neumann, Oldenburg, M. Töllner, Thürk (ab 76. König), Ittermann, Jürgens, Glandt, Donner, Gerth, Krüger. 0:3 Krüger (41.), 0:4 Oldenburg (51.), 1:4 Klinke (79.), 1:5 Glendt (84.), 2:5 Machold (89. Foulelfmeter)

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