Greifswalder SC - VfB Lichterfelde 2:2
Greifswald (OZ) Der VfB Lichterfelde wird spätestens
seit Samstag einer der Lieblingsgegner des
Greifswalder SC sein. Nicht nur, dass die Berliner seit
fünf Spielen nicht gegen die Boddenstädter gewinnen
konnten: vor zwei Tagen verhalfen die Mannen um
Kapitän Marten Gutküß dem GSC auch zu dessen
ersten Saisonpunkt.
Es war genau wie vor einem Jahr. Wir führen bis
kurz vor Schluss und bekommen dann noch den
Ausgleichstreffer, haderte VfB-Trainer Bernd
Erdmann nach der Partie mit der verpassten Chance.
Beim GSC indes feierte man das 2:2 wie einen Sieg.
Für die Moral der Truppe war das Unentschieden
sehr, sehr wichtig. Zumal wir zweimal einen
Rückstand aufgeholt haben, meinte Offensivspieler
Mathias Lück. Der 20-Jährige war zur zweiten Halbzeit
für den enttäuschenden Daniel König ins Spiel
gekommen. Und hatte mit einem überlegten Schuss
aus 13 Metern prompt zum 1:1-Ausgleich getroffen.
Das 1:0 war bereits in der 20. Minute gefallen nach
einem kapitalen Schnitzer von GSC-Keeper Christian
Person. Einen Freistoß von Andreas Thurau konnte der
20 Jahre alte Schlaks im Gehäuse der Greifswalder
zwar abwehren, aber nicht festhalten. Das war ganz
nach dem Geschmack des heranstürmenden Arepaade
Empere, der sich die Gelegenheit nicht entgehen ließ.
Person selbst fluchte nach dem Treffer laut vor sich
hin und war nach der Partie umso glücklicher, dass
es die Mannschaft trotzdem noch geschafft hat, einen
Punkt zu holen.
Die 1:0-Führung der Lichterfelder ging zu diesem
Zeitpunkt völlig in Ordnung. Denn in der ersten
Halbzeit spielten sie die Vorpommern förmlich an die
Wand. Wie im Eishockey zogen sie in der
Anfangsviertelstunde ein Powerplay vor dem
GSC-Strafraum auf. Und gerade als die Boddenstädter
sich ein wenig zu befreien schienen, gelang den
Lichterfeldern der Führungstreffer.
Doch sie vergaßen nachzulegen und knüpften erst
nach dem 1:1-Ausgleichstreffer an ihre Leistung aus
Hälfte1 an. Die Mannschaft hat noch einmal
angeruckt. Die Konsequenz war das 1:2, so
VfB-Trainer Erdmann. Erzielt hat den Treffer der
eingewechselte Dennis Kutrieb mit dem Kopf. Völlig
allein gelassen im Greifswalder Strafraum. Doch der
GSC steckte nicht auf. Wir haben danach wie
eigentlich im gesamten Spiel unser Möglichstes
versucht. Und das wurde belohnt, meinte Libero Arne
Neumann nach dem Spiel. Der noch 25-Jährige war in
der 74. Minute im Strafraum der Lichterfelder
umgerissen worden.
Den fälligen Strafstoß verwandelte Mike Gerth. Und
machte damit seine verpatzte Chance aus der
45. Minute wett. In dieser hatte er einen Flankenball
von Ronny Krüger völlig frei stehend versemmelt.
THOMAS PULT
©2001 Ostsee-Zeitung/ Thomas Pult