Petkov erneut der Turm in der Schlacht

Greifswald (rom/dws) - Mit einem 1:0-Auswärtssieg bei Schlusslicht Greifswald hat Lok Altmark Stendal drei Spieltage vor Saisonende das Abstiegsgespenst endgültig verscheucht. Der Lok-Torschütze vom Dienst, Ivelin Spasov, war es, der mit seinem Treffer in der 84. Minute einen "Dreier" festmachte. Lok operierte in der ersten halben Stunde offensiv, wobei Ivelin Spasov als einzige Spitze durch die ständig rochierenden Shergo Biran und Mircea Onisemiuc unterstützt wurde. Das sah sehr gefällig aus. Zum ersehnten Treffer kamen die Altmärker jedoch nicht. Nach 30 Spielminuten war die erste gefährliche Situation vor dem Lok-Gehäuse zu registrieren. Maurice Bohnet, der nicht - wie zunächst angenommen - bei fünf, sondern vier gelben Karten steht und daher mitwirken durfte, konnte jedoch zum Eckball für Greifswald klären. Acht Minuten später die bis dahin torgefährlichste Aktion des Spiels: Stendals Standard-Spezialist Spasov trat zum Freistoß an. Greifswalds Keeper Person boxte das Leder bei seinem Abwehrversuch an die Querlatte seines Gehäuses. An die ermutigende Leistung der ersten halben Stunde konnte die Lok-Elf im zweiten Spielabschnitt zunächst nicht anknüpfen. Im Gegenteil, das Schlusslicht, das zuvor in der vergangenen Wochen neben einem Punktspiel in Reinickendorf auch noch ein Freundschaftsmatch gegen Bundesligist Energie Cottbus (2:3) bestritt, schien sogar noch die größeren Kraftreserven zu haben, drängte die Gäste mehr und mehr in deren Hälfte und zog regelrecht ein Powerplay auf. Doch wenn auf einen Lok-Akteur fast ohne Ausnahme Verlass war und ist, dann auf Torhüter Petko Petkov. Der Bulgare erwies sich erneut als Turm in der Schlacht, rettete bei einem Neumann-Schuss (54.) und gleich zwei Mal gegen den allein vor ihm auftauchenden Kasch (59.). Auch der eingewechselte Greifswalder Torjäger Gerth konnte sich mehrfach vom tollen Reaktionsvermögen des Lok-Keepers überzeugen (60., 64.). Petkov rettete den Altmärkern das ,,zu Null". Dass sogar noch ein Sieg heraussprang, lag mit daran, das Greifswalds Angreifer Gerth in der 76. Minute sein Mundwerk nicht im Griff hatte, Schiedsrichterin Elke Fehlow beleidigte (,,Das ist Männersport", so sein Zuruf nach einem Foulspiel von ihm) und den roten Karton sah. Die Gastgeber verloren völlig den Spielfaden. Lok witterte wieder Morgenluft. In der 84. Minute marschierte Enrico Gerlach auf das Greifswalder Tor zu. Er scheiterte zwar an Keeper Person, doch Spasov war mitgelaufen, staubte zum 1:0 ab. ,,Endlich haben wir auch Mal Glück gehabt. Für mich gab es in diesem Spiel ein Wechselbad der Gefühle", so Lok-Trainer Himmstedt.

Greifswald: Person - Seering, Glandt, Neumann, Lück (59. Gerth), Kasch, Schmidt (66. Humbold), Oefele, Erdmann (46. Lück), Krüger, Putzki.

Stendal: Petkov - Mohora, Jeckel, Bohnet, Cieplik (64. Roggenthin), Konovalenko, Gerlach, Peschke, Onisemiuc (64. Feibig), Spasov, Biran.

Schiedsrichter: Elke Fehlow (Nauen), Zuschauer: 177, Tor: 0:1 Spasov (84.), Gelb: Oefele, Seering, Putzki, Krüger / Biran, Spasov. Rot: Gerth (76./Schiedsrichterbeleidigung).

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