Hoffmann-Schützlinge mit
erneuter Heimpleite
Greifswald (OZ) Gegen wen wollen die Kicker vom
Greifswalder SC eigentlich zu Hause noch gewinnen,
wenn nicht mal gegen den Tabellenvorletzten der
Amateuroberliga Türkiyemspor Berlin am Ende ein
mageres Pünktchen rausspringt. 0:1 so hieß es nach
dem Schlusspfiff. Zu allem Überfluss und Übel war der
Sieg der Hauptstädter sogar verdient. Denn die
Greifswalder verstanden es vor allem in der ersten
Halbzeit nicht, dem Tabellennachbarn aus Berlin ihr Spiel
aufzuzwängen.
Dazu kommt noch, dass sie schon nach drei Minuten
zusehen mussten, wie die Gäste-Spieler jubelnd die
Arme hochrissen und ausgelassen das 1:0-Führungstor
feierten. Hätte der Schiedsrichter auf die Fahne seines
Linienrichters geachtet, hätten die Kicker von
Türkiyemspor ihre Jubel-Arme schön unten lassen
können. Denn dieser hatte eine klare Abseitsstellung der
Gäste ausgemacht und folgerichtig die Fahne gehoben.
Doch der Schiedsrichter ließ munter weiterspielen und
durfte Sekunden später die Minute und den Torschützen
des 1:0 in sein kleines Notizbüchlein schreiben. Nun war
die GSC-Elf gefordert, das Spiel zu machen, sich
Torchancen zu erarbeiten und diese möglichst zu
verwerten.
Doch es schien so als wären sie sichtlich zu
überrascht und vielleicht sogar geschockt, vom frühen
Führungstreffer der Gäste. Sie kamen einfach nicht ins
Spiel. Vieles, zu vieles war Stückwerk. Nur wenige
gelungene Einzelaktionen hauchten wenigstens ein
bisschen Leben in das GSC-Spiel. Doch auch die
Berliner boten nach dem Führungstreffer fußballerische
Magerkost, standen dafür aber in der Defensive sehr
kompakt. Ich bin sehr zufrieden. Vielleicht nicht
unbedingt mit der spielerisch gezeigten Leistung meiner
Mannschaft, vielmehr aber mit dem Resultat und der
Tatsache, dass wir endlich mal zu Null gespielt haben.“,
lobte der frühere Bundesliga-Verteidiger des SV Werder
Bremen und heutige Türkiyemspor-Trainer Uli Borowka
vor allem seine Hintermannschaft. In der zweiten Hälfte
sollte diese desöfteren die Gelegenheit bekommen, sich
auszuzeichnen. Denn die Heimelf spielte nun offensiver,
erspielte sich dabei einige Chancen, scheiterten zumeist
aber immer wieder am starken Gäste-Keeper.
Doch auch das Spiel der Berliner wurde lebendiger
und hatte Torgelegenheiten parat, welche der ebenfalls
starke Keeper des GSC, Christian Person, vereiteln
konnte. So blieb es am Ende beim ersten Auswärtssieg
der Saison für Türkiyemspor Berlin. Anzumerken bleibt
noch, dass eine kleine Anzahl von Sympathisanten der
rechten Szene während des gesamten Spiels und auch
im Anschluss vor dem Kabinenräumen der Berliner mit
unqualifizierten Verbalattacken aufwarteten. So heftig
sogar, dass die Verantwortlichen des GSC die Polzei
riefen.
Peter Krüger
©2001 Ostsee-Zeitung/ Peter Krüger